Mach mit: Tierversuche an Nachtigallen verhindern

Hier geht es zur Petition „Nein zu Tierversuchen an Nachtigallen“

Die Biologin Dr. Daniela Vallentin, tätig am Institut für Biologie der Freien Universität Berlin, beabsichtigt, an Nachtigallen Tierversuche durchzuführen. Um die neuronalen Vorgänge von Kommunikation zu verstehen, soll den Tieren ein Loch in das Gehirn gebohrt werden, in das dann Elektroden eingeführt werden, sodass die Aktivität einzelner Nervenzellen gemessen werden können, wenn die Nachtigallen abwechselnd singen. Angeblich sollen sich aus diesen Forschungsergebnissen Erkenntnisse zu den Kommunikationsproblemen bei autistischen Menschen ableiten lassen. (1)

Schon im Jahr 2017 stellte Vallentin beim zuständigen Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales den Antrag zur Durchführung der Experimente und zur Entnahme von 50 Nachtigallen-Küken aus der freien Wildbahn. Die Tierversuche wurden am 25.07.2017 genehmigt – jedoch mit Einschränkungen: es dürfen nur 35 Tiere verwendet werden, die darüber hinaus nicht aus der freien Wildbahn entnommen werden dürfen, sondern aus Nachzuchten stammen sollen. Denn Tierversuche mit Wildtieren unterliegen besonders strengen Regeln.

Diese Auflage ignorierend, stellte Vallentin bei der Berliner Umweltverwaltung den Antrag auf die Entnahme von 50 Nachtigallen aus der freien Wildbahn. Die Umweltverwaltung lehnte den Antrag ab und beanstandete unter vielem anderen, den Fang und die Haltung der Tiere und stellte den Versuch und die Ergebnisse an sich in Frage.

Offensichtlich beschloss dann Vallentin, selber Nachtigallen zu züchten, um diese Nachzuchten dann für ihre Experimente einzusetzen. Sie erwarb legal weibliche Nachzuchten. Da sie jedoch keine männlichen Nachzuchten erwerben konnte, stellte sie im März 2018 an die Behörden in Berlin und Brandenburg den Antrag auf Entnahme von drei männlichen Nachtigallen aus der freien Natur, um für die geplanten Versuche selber Nachtigallen zu züchten. Das Land Brandenburg genehmigte dies und Vallentin soll die Tiere auch schon eingefangen haben.

Nun hat der Tierschutzverein Berlin eine Petition gestartet, die sich an den Brandenburger Umweltminister mit dem Appell wendet, die Genehmigung für den Wildfang der drei Nachtigall-Männchen zurückzunehmen.

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(1) „Ungeachtet der Tatsache, dass „Tiermodelle“ generell nicht auf den Menschen übertragbar sind, handelt es sich hier vor dem Hintergrund, dass die Forscherin neue Therapiemethoden für autistische Kinder entwickeln möchte, um ein besonders schlechtes Modell. Gehirne von Menschen und Vögeln weisen gravierende Unterschiede auf. Beispielsweise besitzen Vogelgehirne keinen Cortex (Großhirnrinde). Diese Region ist bei Vögeln in Zellhaufen organisiert. Singvögel besitzen dagegen Hirnregionen, die es beim Menschen nicht gibt, insbesondere die HVC genannte Hirnregion, die für das Gesangslernen und den Gesang dieser Tiere zuständig ist.
Diese und weitere Gründe sprechen dafür, dass Autismus nur durch humanbasierte Forschungsmethoden erforscht werden kann. Insbesondere die menschliche Mimik und Gestik spielen beim Autismus eine zentrale Rolle. Hier kann eine Forschung an Nachtigallen zu keinen Erkenntnissen führen. Autisten haben Schwierigkeiten, Gefühle wie Freude, Trauer oder Angst zu zeigen bzw. diese Gefühle in Gesichtern anderer Menschen zu lesen. Die Gefühle anderer Menschen einzuordnen, ist somit ein zentrales Problem von Autisten. Versuche an Nachtigallen können all dies nicht leisten.“
(Zitat aus einer Stellungnahme von Ärzte gegen Tierversuche e.V. zur Autismus-Forschung an Nachtigallen. https://www.aerzte-gegen-tierversuche.de/de/projekte/stellungnahmen/2629-stellungnahme-zu-autismus-forschung-an-nachtigallen)

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