Tausende Rehkitze werden jedes Jahr Opfer der Mähwerke bei der Heumahd. Die Rehgeiß setzt ihr Junges ca. die letzte Maiwoche / 1. Juniwoche. Aufgrund der angeborenen Verhaltensweisen verharren Rehkitze in den ersten Lebenswochen bei nahender Gefahr unbeweglich am Boden, anstatt zu fliehen. Dieses Verhaltensmuster ist die richtige Reaktion bei nahenden Freßfeinden, sie ist aber tödlich, wenn das Mähwerk sich nähert. Vorsorgemaßnahmen können helfen, den Bambis das Leben zu sichern.
- Das Absuchen der Wiesen mit abgerichteten Hunden : Gefundene Tiere dürfen nicht mit bloßen Händen angegriffen werden, da sofort Fremdgeruch übergeht, die Kitze sollen mit dem Gras der Umgebung angegriffen werden. Die Wiesen sind in der Früh abzugehen, der Bauer kann dann am Nachmittag mähen. Wenn eine Nacht dazwischen liegt, führen die Rehmütter die Kitze wieder in die Wiese.
- Bewährt hat sich das Aufstellen von Vogelscheuchen am Vortag des Mähtermins. Das Muttertier führt die Kitze mit ziemlicher Sicherheit aus dem Gefahrenbereich.
- Verschiedene Modelle von sogenannten Wildrettern, die an das Mähwerk angebracht werden, wurden entwickelt. Neu ist ein Infrarot-Wildretter, der, am Traktor montiert, Tiere vor dem Mähwerk anzeigt.
- Es gibt Wärmedetektoren, die man sich mit einem Rucksack umhängt und damit die Wiese abgeht. So ein Detektor kostet ca. 730 Euro.
- Besonders gefährdete Grünflächen sollen nur nach Anzeige bei der zuständigen Jagdaufsicht gemäht werden.
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