Von Daunenjacken und Martinigänsen
Warum keine Daunenjacke?
Der Winter steht vor der Türe und viele Leute stehen vor der Besorgung einer geeigneten warmen Winterjacke.
Doch der Einkauf dieses Stückes ist für TierschützerInnen oft schwieriger als man glaubt.
Wenn man endlich eine Jacke ohne Pelzkragen und Ledereinsätze gefunden hat, bemerkt man, dass das auserkorene Stück mit Daunen gefüttert ist, und die mühsame Suche beginnt von vorne.
Ein Verkäufer fragte mich neulich, was denn so schlimm an Daunen sein soll.
Das Bewusstsein über das Pelzleid scheint schon etwas weiter vorgedrungen zu sein.
Doch über die grausame Daunengewinnung ist noch wenig bis gar nichts in der Öffentlichkeit bekannt.
Die Daune
Die meisten Daunenprodukte, insbesondere die Daunenbekleidung sind schlecht bis gar nicht deklariert. Man erhält weder Angaben über die Herkunft und Geflügelart, noch über die „Erzeugung“.
Der größte Teil der weltweit verwendeten Daunen kommt aus Asien.
China ist Hauptlieferant von Rohmaterial (Federn und Daunen) und Endprodukten (z.B Schlafsäcke, Jacken, Decken, Handschuhe,etc.).
Daunenprodukte ohne Herkunftsangabe sind fast immer mit billigen Daunen aus China und Tawain gefüllt.
Der Rest der Daunen stammt aus Europa, Nord- und Südamerika.
Vor allem die Osteuropäische Daune hat einen besonders guten Ruf, denn je kälter die Herkunftsregion der Tiere ist, desto größer und dichter ist die Daune.
Lebendrupf
Was die meisten Leute beim Kauf der besonders guten Qualität, der Osteuropäischen Daune nicht wissen, ist, dass in diesen Ländern Praktiken wie Lebendrupfen und Stopfen (brutale Zwangsernährung) erlaubt sind.
Gänse werden unter grausamen Bedingungen in Massentierhaltungsbetrieben gemästet,
um im Alter von ca. 10 Wochen zum ersten Mal gerupft zu werden.
Hierzu werden ihnen die Beine zusammengebunden und der Kopf zwischen den Knien eingeklemmt.
Die “RupferInnen” werden per Akkord bezahlt, bis zu 100 Gänse kann eine geübte GänserupferIn am Tag schaffen.
Auf die Tiere wird da keine Rücksicht genommen.
Die Gänse schreien beim Ausreißen ihrer Federn ganz fürchterlich vor Schmerzen.
Bei ihren verzweifelten Versuchen sich zu befreien, sind gebrochene oder abgerissene Flügel keine Seltenheit. Größere Verletzungen werden schnell mit einem Nadel und Faden zusammengenäht. Viele Gänse überleben den Lebendrupf nicht, sie sterben an ihren Verletzungen oder aufgrund des erlittenen Schocks.
Das Lebendrufpen verursacht den Gänsen unfassbare Schmerzen. Alle Federn werden ihnen bei vollem Bewusstsein ausgerissen, lediglich die festen Schwanz- und Rückenfedern, sowie die Federn an den Flügeln werden ihnen gelassen.
Bis zu dreimal im Abstand von ca. 7 Wochen müssen die Gänse diese entsetzliche Tortur über sich ergehen lassen.
Dann endet ihr leidvolles Leben im Schlachthof, dort werden sie dann zum letzen Mal gerupft.
Martinigans
Ihre toten Körper werden verkauft und landen pünktlich am 11. November, am Martinstag, auf dem Tisch. Nur ca. 15% der in Österreich verspeisten Gänse stammen aus Österreich, der Rest wird aus Ungarn, Polen und Frankreich importiert.
Foto: http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Afood_z01.jpg
Martinigansl mit Rotkraut und Serviettenknödel.
Das Martinsgans-Essen zum Gedenken an den Heiligen Martin von Tours ist ein weit verbreitetes Brauchtum in Mitteleuropa.
Videos:
http://www.tierrechtsfilme.at/kurzfilme/gaenserupfen/gaenserupfen.htm
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