llegaler Tierhandel boomt, beklagen Tierschützer. Junge Hunde und Katzen werden von osteuropäischen Großzüchtern auf Österreichs Parkplätzen verhökert – zu Dumpingpreisen. Oft sei man mit Tierquälerei konfrontiert.
Viele kranke Welpen dabei
Mehrmals in der die Woche halten auf österreichischen Parkplätzen diverse Autos mit osteuropäischen Kennzeichen. In den Kofferräumen sind Hunde- und Katzenbabys in Kartons oder viel zu kleine Käfige eingepfercht. Die Tiere werden an Ort und Stelle an Österreicher und andere EU-Bürger verkauft, die eine Übergabe haben sie zuvor über Internet vereinbart.
Ein Golden Retriever ist beispielsweise um 300 bis 500 Euro zu haben – aus österreichischer Zucht kostet er drei Mal so viel; ein Spottpreis also. Und die Nachfrage steige, sagt Annemarie Kotoy. Die Tierschützerin beobachtet illegalen Handel in und um die Landeshauptstadt Salzburg seit Jahren: “Salzburg wird zum Beispiel an vier Tagen in der Woche regelmäßig mit Hunden und Katzen beliefert. Mit einem Tier sind Gewinne von bis 400 Euro drin.”
“Tierquälerei pur”
Einige Tiere seien nicht geimpft oder krank, sagt Kotoy. Viele Käufer würden später über hohe Tierarztrechnungen klagen. Die Lieferungen kennt auch der Tierschutz-Ombudsmann der Landesregierung. Alexander Geyrhofer betont, allein schon der Transport sei illegal und behördlich zu verfolgen: “Die Tiere bekommen zu wenig Luft, wenn sie zusammengepfercht in Kofferräumen und Kartons durch die Gegend gekarrt werden. Das ist Tierquälerei pur.”
Man müsse dieser Mafia endlich das Handwerk legen, betonen Tierschützer. Immer wieder seien auch Welpen dabei, die keine zwei Monate alt sind. Auch das ist gesetzlich verboten, aber schwer nachzuweisen, weil genaue Papiere oft fehlen.
Künftige Hunde- oder Katzenbesitzer sollten Bestellungen zu Dumpingpreisen in Osteuropa über Internet beenden und mit seriösen sowie zertifizierten Züchtern in Kontakt treten, raten Tierschützer.
Handlanger gewaltbereit, “nur eine Lösung”
Die Strafen beschränken sich in der Regel auf Organmandate über ein paar hundert Euro – zu wenig, um Drahtzieher abzuschrecken. Sie sitzen im Ausland, nach Salzburg schicke man nur Handlanger, von denen manche auch gewaltbereit seien und mögliche Kritiker mit Baseballschlägern bearbeiten.
Lösung gibt es für Alexander Geyrhofer nur eine: Die Kunden müssten aufhören, bei Billiganbietern über Internet zu bestellen.
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