Tierschutzhaus: “Wir sind am Limit”

Im Wiener Tierschutzhaus in Vösendorf wurden allein in den letzten Wochen 40 “Kampfhunde” abgegeben. Bei einer Reportage im Tierhaus vor Ort wurde deutlich: “Wir sind am Limit”, sagte ein Zuständiger vom Wiener Tierschutzhaus in Vösendorf.

In wenigen Wochen 40 Hunde abgegeben
Das neue Hundehaltegesetz mit dem Hundeführerschein für bestimmte Rassen und einer erhöhten Hundesteuer stellt die Tierheime vor große Herausforderungen. 
Denn immer mehr Besitzer scheinen sich überfordert zu fühlen, Tierheime wie beispielsweise jene in Ternitz, Klosterneuburg oder St. Pölten platzen aus allen Nähten.
“40 abgegebene Kampfhunde in den letzten Wochen”, so die Bilanz aus dem Wiener Tierschutzhaus in Vösendorf.
“Gesellschaft übt Druck auf Hundebesitzer aus”.
“Noch ein paar dazu und es ist dramatisch”
“Wir sind am Limit, wenn noch ein paar dazukommen, schaut es wirklich dramatisch bei uns aus. Es ist eine finanzielle Frage aber auch eine Unterbringungsfrage”, so Alexander Willer vom Tierschutzhaus Wien. 
Nur die wenigsten von ihnen kämen mit dem Druck, der von der Gesellschaft ausgeübt werde, klar. “Viele wollen einfach nicht angepöbelt werden als Kampfhundefreak”, so Willer.
Wenn er selbst mit seinem Pitbull-Mischling unterwegs sei, merke er wie die Menschen reagieren. Meist ablehnend, viele erklären, dass man diese Hunde einschläfern müsse.
 
  “Auch Dackel können beißen”
Doch auch die neuen gesetzlichen Bestimmungen seien für viele ein Grund, ihren Rottweiler, Pittbull oder Bullterrier ins Tierheim zu geben. Die meisten, schildert Hundepflegerin Sonja Valenta, fühlen sich dadurch einmal mehr unfair behandelt.
“Es ist halt einfach, dass man Hunde auf eine Liste setzt. Ein Dackel kann beißen oder auch ein Schäfer – es kommt auf die Erziehung an. Es gibt oft Leute die einen Dackel an der Leine haben, und mit dem nicht umgehen können.”
Die Hundepflegerin sehe auch für solche Fälle den Hundeführerschein gerechtfertigt.
“Die Psyche der Hunde leidet”
Ob Terrierwelpen oder ausgewachsene Rottweiler, 160 Hundezwinger sind derzeit besetzt und Willer geht davon aus, dass man diese Hunde auch so schnell nicht mehr loswerde.
“Das Image der Hunde ist verheerend und das ist das Problem. Die Psyche der Hunde leidet, wir machen alles mögliche und haben ein Therapieprogramm, aber die beste Therapie ersetzt keinen Familienanschluss.”
 

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